Die Skulptur "Afrikaner" von E. Hösel im Dresdner Zoo.

Erich Hösel (* 5. April 1869 in Annaberg im Erzgebirge; † 29. Dezember 1953 in Meißen; vollständiger Name: Oskar Erich Hösel) war ein deutscher Bildhauer und Modelleur. Außerdem war E. Hösel Vorsteher und später Direktor der Gestaltung der Porzellanmanufaktur Meißen. Zudem war er Mitglied des Deutschen Werkbundes.

Leben und Werk

E. Hösel war der Sohn eines Kaufmanns. Im Jahre 1872 zog die Familie nach Dresden, weil der Vater dort eine Marmorwarenfabrik gründete. Es folgte der Besuch einer Bürgerschule und danach besuchte er das Wettiner Gymnasium in Dresden. Während der letzten Schuljahre war Hösel bereits vom Zeichenunterricht befreit.

Noch vor Beendigung seine Schulausbildung, trat Hösel wegen seiner zeichnerischen Fähigkeiten bereits ab Ostern 1886 in die Dresdner Kunstakademie ein. Von 1889 bis 1895 absolvierte er dort ein Studium der Plastik. Hösel bekam wegen seiner besonderen Begabung ein akademisches Reisestipendium, welches ihm erlaubte in der Zeit von 1898 bis 1899 in Kleinasien und Konstantinopel zu weilen. Für seine lebensgroße Plastik (Reiterfigur des „Hunnen“) erhält er später auf der Pariser Weltausstellung 1900 die Goldmedaille.

E. Hösel in Meißen

Ab dem 1. Oktober 1899 bekleidet er an der Kunstakademie Kassel ein Lehramt, wird jedoch am 1. April 1903 an die Porzellanmanufaktur Meißen berufen. Dort nimmt er den Dienst als Vorsteher der Gestaltungsbranche auf. Allein in seinem ersten Jahr an der Porzellanmanufaktur Meißen werden von Hösel 14 Modelle geschaffen. Ab dem 1. Mai 1912 wird Hösel dort Gestaltungsdirektor.

Auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis bekommt er als delegierter Preisrichter den Professorentitel verliehen und wird ab 1907 ein Mitglied der Administration in Meißen. Hösel ist in dieser Zeit auch weiterhin ein äußerst schaffensreicher Künstler. Allein in den Jahren von 1904 bis 1917 hat E. Hösel nachweislich insgesamt 81 Modelle geschaffen. Im Jahre 1918 schuf er weitere 18 Modelle. Meistens sind es Tier-, Kinder und Indianerfiguren. E. Hösel hatte eine Vorliebe zur Tierplastik, besonders Katzen hatten es ihm angetan. Er beobachtete mit Interesse dessen „Alltagsleben“ und modellierte sie später. Erich Hösel war Mitglied des Vereins Schlaraffia und trug den Namen „Plastolinus“.

Erich Hösel wohnte im Triebischtal in der Heimatstil-Villa Sonnenleite Nr. 5. Am 1. August 1929 trat er in den vorzeitigen Ruhestand ein, behält allerdings ein kleines Atelier in der Porzellanmanufaktur. Er ist trotzdem auch weiterhin mit neuen Plastiken, meist sind es Tierplastiken, präsent. Nichts hinderte Hösel scheinbar an seinem Tatendrang. Obwohl im Ruhestand und trotz seines hohen Alters war Erich Hösel bis kurz vor seinem Tode pünktlich um sieben Uhr am Arbeitsplatz.[1][2]

Literatur

  • Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918-1933 Die Pfeifferzeit, Edition Leipzig, 1993, ISBN 3-361-00402-0.
  • Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Meißen 2000, ISBN 3-910063-28-4.

Einzelnachweise

  1. Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918-1933 Die Pfeifferzeit, Edition Leipzig, 1993, S. 138 bis 140.
  2. Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Meißen 2000, S. 264.