Christian Friedrich Samuel Hahnemann



Christian Friedrich Samuel Hahnemann (* 10. April 1755 in Meißen; † 2. Juli 1843 in Paris) war ein deutscher Arzt. Zudem war er Übersetzer und medizinischer Schriftsteller. Er begründete um 1797 die Homöopathie.
Leben und Werk
S. Hahnemanns Vater war ein Porzellanmaler in der Meißener Porzellanmanufaktur, doch waren die familiären Verhältnisse recht bescheiden. Er besuchte zunächst die Meißner Stadtschule. Dort wurde ihm der finanziellen Umstände wegen das Schulgeld erlassen. An der Fürstenschule St. Afra in Meißen, die er bis 1770 besuchte erhielt er ein Stipendium. Im Jahre 1775 begann S. Hahnemann ein Medizinstudium in Leipzig. Um das Studium zu finanzieren, übersetzte er medizinische Werke ins Deutsche. Er schloss sein Studium mit der Promotion im August 1779 an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg ab.
S. Hahnemann praktizierte nun als Arzt, übersetzte und publizierte zahlreiche medizinische Schriften und widmete sich chemischen und pharmazeutischen Experimenten. Auf der Grundlage seiner Erfahrungen und Versuche, entwickelte er schließlich ein neues Heilverfahren, die Homöopathie. Die Veröffentlichung seines “Organon der Heilkunst” 1810 gilt damit als erstes Grundlagenwerk der Homöopathie.
Im Jahre 1811 zog S. Hahnemann nach Leipzig und veröffentlichte 1812 ein weiteres wissenschaftliches Werk über den Gebrauch der Nieswurz. Damit gelang es ihm die Lehrbefugnis an der Universität Leipzig zu erwerben. Dort hielt S. Hahnemann über die Homöopathie Vorlesungen. Er unterhielt in dieser Zeit auch eine Praxis und behandelte Patienten. S. Hahnemann betrieb aber auch seine Forschungen unaufhaltsam weiter. Dabei wird er oft angefeindet, denn auch unter den Apothekern und Medizinprofessoren hatte S. Hahnemann Gegner. Im Jahre 1830 starb Hahnemanns erste Frau in Köthen nach 48-jähriger Ehe. Vier seiner Töchter unterstützten ihn nun in seiner ausgedehnten Praxis. S. Hahnemann heiratet 1835 ein zweites Mal und zieht mit seiner Frau schließlich nach Paris.
Dort verbringt er seine letzten Jahre als angesehener Arzt und arbeitete an einer 6. Auflage seines Organon, die neue Vorschriften zur Arzneibereitung („Potenzierung“) enthielt. Am 2. Juli 1843 stirbt S. Hahnemann vermutlich an einer Lungenentzündung. Zunächst wird er auf dem Pariser Friedhof Montmartre beigesetzt, aber 1898 auf den Friedhof Père Lachaise umgebettet.[1]
Ehrungen (Auszug)
- Aufgrund seiner Verdienste wurde Hahnemann bereits am 10. April 1841 zum Ehrenbürger der Stadt Meißen ernannt.
- Im Stadtzentrum von Meißen hatte man am 11. April 1855 dem Hahnemannsplatz auf Anregung von Bürgern sowie vom damaligen „Centralverein homöopathischer Ärzte“ seinen Namen gegeben.
- 1922 werden Spenden-Medaillen als „Baustein“ für ein entsprechendes Denkmal von der Porzellanmanufaktur Meißen auch mit verschiedenen farblichen Dekoren hergestellt. Die Medaillen aus Feinsteinzeug zeigen das Porträt von S. Hahnemann sowie die Domtürme von Meißen.
- In der Parkanlage hinter der Meißner Nikolaikirche steht seit 1957 ein von Emil Paul Börner entworfener Obelisk aus rotem Meißner Granit, der mit einer bronzenen Büste Hahnemanns bekrönt ist.
- Eine Apotheke in Meißen wurde als Hahnemann-Apotheke nach ihm benannt.
- In der Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen befindet sich das Hahnemannzentrum e. V.
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax, Beucha 2009, S. 117 bis 119.