Carl Hugo Tzschucke

Carl Hugo Tzschucke (* 28. Januar 1809 in Meißen; † 20. März 1879 in Meißen) war ein Jurist, Ratsmitglied und Bürgermeister der Stadt Meißen.
Leben
Sein Vater war Advokat in Meißen und sein Großvater war Rektor der Meißner Fürstenschule. C. H. Tzschucke besuchte vom 7. April 1823 bis zum 19. September 1827 die Meißner Fürstenschule und nahm ab 1828 ein Jura-Studium an der Universität Leipzig auf. Ab dem 12. September 1833 ist Tzschucke in Meißen als Stadtgerichtsassessor beschäftigt. Auf Vorschlag von Bürgermeister Wiesand wird er ab dem 12. März 1837 zum 2. Ratsmitglied und Bürgermeister-Stellvertreter bestellt. Am 2. Juli 1840 wird Tzschucke zum Bürgermeister der Stadt Meißen gewählt und am 24. Juli 1840 ist seine Amtseinweisung.
Am 12. Mai 1848 wird er zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Bereits im November 1848 wird er allerdings wieder als Abgeordneter abgelöst und durch seinen Vertreter Moritz Hallbauer ersetzt. Im Januar 1849 erfolgt die Wahl Tzschuckes zum Abgeordneten der 1. Kammer des Sächsischen Landtages.
Nach Niederschlagung des Dresdner-Maiaufstandes durch preußisches Militär wurde Tzschucke am 8. Mai 1849 in Meißen verhaftet und am 26. Juni 1849 seines Amtes als Bürgermeister enthoben. Am 16. September 1850 wurde Tzschucke wegen versuchten Hochverrats zu 5 Jahren 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Allerdings wurde er im Mai 1852 amnestiert und er kehrte wieder nach Meißen zurück. Bis zu seinem Tode war er als Advokat und zeitweilig auch als Vertreter der Sächsischen Hypotheken-Versicherungsgesellschaft tätig.
Verdienste
C. H. Tzschucke setzte sich für eine entscheidende Verbesserung der Armenfürsorge ein und wirkte mit daran, dass die Königliche Staatsregierung am 1. Januar 1849 die bereits erlassene Armenordnung für die Stadt Meißen anpasste und das Recht der Armen auf Unterstützung festschrieb. Ein weiterer Punkt war die Demokratisierung des Schulwesens und 1841wurde die Armenfreischule zwecks weitgehender Angleichung der Stundenpläne an die Bürgerschule, unter städtische Verwaltung gestellt. Tzschucke setzte sich ebenfalls für die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr (1841) in Meißen ein. Zudem war er Mitbegründer des Turnvereins zu Meißen und sorgte für eine Beschleusung der wichtigsten Straßen. Im Jahre 1857 setzte sich Tzschucke entscheidend für die Gründung der Meißner Gasanstalt ein, welche später für die Gasversorgung in der Stadt sorgen sollte.[1]
Ehrungen
In Bohnitzsch im Stadtteil Cölln wurde am 15. Mai 1930 die Tzschuckestraße nach ihm benannt. Am Haus Markt Nr. 9 befindet sich eine Tafel, die an Tzschucke erinnert. Zudem trägt ein Altenpflegeheim in der Großenhainer Straße seinen Namen.
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, S. 349.