Cölln
Die ehemalige Landgemeinde Cölln ist seit dem 1. Januar 1901 ein Stadtteil von Meißen.
Geschichte
Die Erstbenennung geht auf den 22. Februar 1233 als "Clonia" zurück. 1255 wird ein Allodium, 1478 ein Vorwerk und 1547 ein Rittergut erwähnt. Bis 1850 war Cölln ein Bauerndorf, doch 1861 hatte Cölln bereits mehr Einwohner wie die Nachbarorte Niederfähre und Vorbrücke, denn die Zunahme der Bevölkerung war mit der Gründung der Firma Dr. Julius Bidtel 1861 sprunghaft angestiegen. Günstige Baulandangebote lockten nun immer mehr Unternehmen nach Cölln. Eine Eingemeindung nach Meißen wurde immer wieder vom Gemeinderat strickt abgelehnt. Man entschied sich sogar für ein eigenes Postamt, denn man wollte keine Postfiliale, die abhängig von Meißen ist.
Es folgten in dieser Zeit nicht nur weitere Firmengründungen, sondern es gab auch Unternehmen, welche von Meißen nach Cölln umsiedelten. Besonders Unternehmen der keramischen Industrie siedelten sich an, doch auch andere Industriebetriebe wurden geründet. Es wurden inzwischen auch Mietshäuser mit bis zu vier Geschossen errichtet. Die Ansiedlung von Fabriken wurde ab 1870 dann nur noch an der Fabrikstraße und an der Brauhausstraße gestattet. 1885 hatte man mit der Stadt Meißen einen Gaslieferungsvertrag abgeschlossen, um die Cöllner Straßenbeleuchtung zu betreiben und ab dem 1. Januar 1890 kamen die Gemeinden Niederfähre und Vorbrücke zur Landgemeinde Cölln. Die Zunahme der Bevölkerung erforderte bald den Bau eines größeren Schulgebäudes der Johannesschule. Am 24. Oktober 1898 wurde die Johanneskirche geweiht. Am 1. Januar 1901 erfolgte der durch einen Eingemeindungsvertrag geregelte Anschluss an Meißen. Der Eingemeindungsvertrag war zustande gekommen, weil Meißen zuvor alle gestellten Bedingungen von Cölln akzeptiert hatte. So mussten zum Beispiel die Einwohner von Cölln erst ab 1912 die für eine Stadt gültigen höheren Steuern bezahlen.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5.
Einzelnachweise
Zum Thema Cölln gibt es wegen seiner überregionalen Bedeutung auch einen Artikel bei Wikipedia: Cölln (Meißen).
- ↑ Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen, 1996, Seiten 155, 53 und 54.