Buschbad
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Buschbad ist die Bezeichnung für die Ortslage, welche bekanntlich umgangssprachlich auch für das ehemalige „Heilbad“, dem „Buschhaus“ in Dobritz und der Buschmühle im Gebrauch ist. Bereits um 1220/21 wird die Buschmühle in Verbindung mit Dobritz genannt. Die Bezeichnung „Buschmühle“ hat dabei nichts mit einen ehemaligen Mühlenbesitzer zu tun, sondern leitet sich eher von Buschbad in der damals bewaldeten Gegend ab.
Geschichte
Das Buschbad gehört mit seinen drei Besitzungen mit zu dem in der Triebisch-Aue gelegenen Gemarkung Dobritz und kam erst mit der Eingemeindung von Dobritz zu Meißen. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein war das Buschbad noch stärker bewaldet. In der an Meißen grenzenden Ortslage entstand ab den 1870er Jahren eine bedeutende keramische Industrie.
Buschbad (Heilbad)
Peter Johann Daniel Lutheritz (1746-1831), ein Schularzt an der Fürstenschule in Meißen, entdeckte die heilkräftige Wirkung des Wassers einer Quelle an der Buschmühle im sogenannten „wildromantischen Triebischtal“. Er kaufte 1796 das Grundstück, welches vorher noch zur Mühle gehörte und errichtete dort bis 1797 ein „Kaltwasser-Heilbad“. Bereits am 25. Februar 1797 wurde die Quelle zum „Gesundbrunnen“ erklärt. Das „Buschbad“ wurde dann am 5. September 1797 feierlich eröffnet.
Die Außenanlagen waren parkartig gestaltet und es gab drei Unterkunftsgebäude für die Kurgäste. Das Gebäude Am Buschbad Nr. 14b mit dem auf Säulen ruhenden Balkon diente als Badehaus. Das Wasser des „Gesundbrunnens“ wurde jedoch mehr zum Bade und nicht zum Trinken genutzt. Lutheritz kaufte im Jahre 1808 noch die Buschmühle und einen Weinberg dazu. Buschmühle und Weinberg verkaufte er jedoch wieder 1811.
Nachdem das Bad später in Laienhände überging entwickelte sich immer mehr ein Vergnügungsort. Besonders an Feiertagen und am Wochenende war das „Buschbad“ ein vielbesuchtes Ausflugsziel der Meißner und Dresdner Bürger. Die dort ansässige Gaststätte hatte wohl schon von Anfang an das Schankrecht für auswärtige Biere erworben. Im „Buschbad“ verlobten sich im Jahre 1824 in aller Stille der preußische König Friedrich Wilhelm III. mit der Gräfin Harrach, die spätere Fürstin von Liegnitz.
In den 1830er und 1840er Jahren verschlechterte sich die Qualität der Schankwirtschaft und es blieb nur noch ein Restaurationsgarten übrig. Der Apotheker Karl Louis Aubert kaufte das gesamte Anwesen 1857. Er erneuerte die früheren Badeeinrichtungen und erweiterte sie sogar. Im Jahre 1857 wurde die Anlage von Dr. phil. Herz gekauft, welcher in den Gebäuden Nerven- und Geisteskranke behandelte. Seine Frau führte hier zudem orthopädische Behandlungen durch. Nach einen weiteren Besitzerwechsel wurde das „Buschbad“ von einer Kommanditgesellschaft zur Anlage einer Tonfabrik gekauft. Das ehemalige Badehaus wurde ebenfalls verkauft und der neue Besitzer richtete hier zunächst ein Restaurant und später im ehemaligen Brunnenhäuschen ein Schlachthaus ein. Das „Restaurant zum Buschhaus“ bestand bis 1943, danach wurde es für Wohnzwecke genutzt.
Die Station „Buschbad“ war bis zum 21. Dezember 1935 die Endhaltestelle der Meißner Straßenbahn für den Personenverkehr und auch die Güterstraßenbahn bediente den Anschluss zur Buschmühle noch bis 1967. Im Jahre 1957 zog hier eine Sammelstelle für Sekundärrohstoffe (SERO) ein. Die Betriebseinstellung der Sammelstelle erfolgte im Oktober 1991. Kurzzeitig wurde das Haus noch später von einem Autohaus genutzt.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 51 und 52.