Burgtore
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Die Burgtore sicherten das Areal auf dem Burgberg mit der Albrechtsburg, Dom, Burghof und dem Domplatz nach außen ab. Zudem gab es noch das dreieckförmige Areal zwischen dem mittleren Burgtor im Westen und einer Linie im Osten, die von der Grundstücksgrenze Domplatz Nr. 9/10 bis zur Grenze Kornhaus verlief, welcher zum burggräflichen Teil auf der Höhe des Burgberges gehörte. Erstmalig wird eine Burggrafenburg mit der dazugehörigen Egidienkapelle auf einer Urkunde aus dem Jahre 1150 erwähnt. Die Behausung des Burggrafen war zusätzlich mit einer Ringmauer umgeben und als Verteidigungsbauwerk diente der Bergfried (Weißer Turm).[1]
Die Burgtore
Noch heute führt der Fahrweg durch das vordere Burgtor und von dort über die Schloßbrücke zum mittleren Burgtor. Früher schloss sich von dort noch ein drittes, das innere Burgtor an, welches allerdings schon 1776 erweitert und später mit samt der Mauer entfernt wurde. Ursprünglich gelangte man vom inneren Burgtor durch ein sehr enges Mauer-Tor auf den vorderen Burghof. Erhalten geblieben sind heute nur noch das vordere Burgtor und das mittlere Burgtor.
vorderes Burgtor
Vom Rande des Afraberges führt eine lange Auffahrtrampe zur Schlossbrücke. An dieser Stelle steht auch noch heute das vordere Burgtor mit Torturm. Das Tor war einst mit Graben und Zugbrücke gesichert. Die beiden seitlichen Häuser standen früher noch nicht und die Zugbrücke wurde nach dem 30-jährigen Krieg noch einmal erneuert. Die Zugbrücke wurde später entfernt und über den Graben legte man eine unbewegliche hölzerne Brücke. Im Jahre 1738 hat man dann auch diese Brücke durch eine gewölbte steinerne Brücke ersetzt. An den Verteidigungszweck des Bauwerks erinnern noch heute die Kettenschlitze und Falze im Mauerwerk des Torturmes. Auch einige Reste des beidseitigen Wehrgrabens sind noch vorhanden. Die Tordurchfahrt weist ein gotisches Kreuzrippengewölbe auf. Noch im 16. Jahrhundert verzierte man den Torturm mit Renaissance-Volutengiebeln und verband den Turm mit dem Burglehnhaus. Im Jahre 1989 hat man die Tordurchfahrt verbreitert um den modernen Feuerwehr-Fahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen. Auch notwendige Transporte zum Dom und zur Albrechtsburg sollten nach Möglichkeit etwas erleichtert werden. Das Brückengewölbe wurde 2006 erneuert.
mittleres Burgtor
Direkt am Rande des Burgberges befindet sich das mittlere Burgtor mit Torturm. Auch dieses Burgtor war nach der Schlossbrücke hin durch einen Graben und einer Zugbrücke gesichert. Noch im Jahre 1733 waren Graben und Zugbrücke vorhanden. Der stattliche Torturm ist gotisch und besitzt noch das gotische Kreuzgratgewölbe im Durchgang. Der Turm wurde 1874/75 in neugotischer Manier verändert und bekam das steile Dach mit den Ecktürmchen. Im Jahre 1876 brachte man in den Blendbogenfeldern des damals restaurierten Torturmes zwei Wandgemälde in Sgraffito-Technik an. Auf der rechten Seite den Evangelisten Johannes, einen der beiden Domheiligen, und links den drachentötenden hl. Georg. Bereits 1890 mussten die beiden stark korrodierten Sgraffitos durch Mosaikbilder ersetzt werden. Entworfen wurden die beiden Mosaikbilder von Wilhelm Walther, dem Schöpfer des „Fürstenzuges“ in Dresden. Beide Entwürfe erinnern dabei an byzantinische Vorbilder. Ursprünglich war noch vor 1945 im mittleren Bogenfeld der Wahlspruch der Wettiner „Providentiae memor“ („Der Vorsehung eingedenk“) angebracht. Die Räume über der Tordurchfahrt werden heute vom „Torhaus-Museum“ genutzt.
Vom mittleren Burgtor gelangte man in den ersten Burghof, dem sogenannten „Zwinger“. Links davon in Richtung Meisatal gab es einen gedeckten Laufgang, den sogenannten Wehrgang. Nach rechts war der Zwinger durch die Burggrafenburg mit dem Weißen Turm begrenzt. Von hier gelangte man durch ein sehr enges Mauer-Tor auf den eigentlichen Burghof.
inneres Burgtor
Nach dessen Erweiterung im Jahre 1776 wurde das innere Burgtor später mit der dazugehörigen Mauer abgetragen.[2]
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft: Meißen (Burgberg), C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1919.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5