Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.

Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Ehemalige Burggrafenburg um 1870.

Das dreieckförmige Areal zwischen dem mittleren Burgtor im Westen und einer Linie im Osten, die von der Grundstücksgrenze Domplatz Nr. 9/10 bis zur Grenze Kornhaus verlief, war der burggräfliche Teil auf der Höhe des Burgberges. Erstmalig wird eine Burggrafenburg mit der dazugehörigen Egidienkapelle auf einer Urkunde aus dem Jahre 1150 erwähnt. Die Behausung des Burggrafen war mit einer Ringmauer umgeben und als Verteidigungsbauwerk diente der Bergfried (Weißer Turm).

Der „Weiße Turm“ hatte eine Wanddicke von etwa 3,60 m und einen Außendurchmesser von etwa 10,30 m. Zudem gehörten auch das mittlere und innere Burgtor dazu, da die beiden Tore im Verteidigungsbereich des Weißen Turmes lagen. Ein Zugang zu Markgrafenburg oder zum Bischofshof auf dem Burgberg war demzufolge nur über diese Burgtore möglich. Der Burggraf hatte damit auch das alleinige Beschließungsrecht inne.

Den Markgrafen gelang es allerdings, den Burggrafen nach und nach aus der Schlüsselstellung zu verdrängen. Er brachte zunächst 1308 den Weißen Turm unter seine Gewalt. Im Jahre 1426 wurde der Burggraf gezwungen seine Residenz nach Hartenstein bzw. Frauenstein zu verlegen und die Burggrafenburg verfiel zusehends. Schon 1439 ging dann der gesamte Burggrafen-Besitz auf dem Meißner Burgberg in die Verfügungsgewalt vom Markgrafen über.

Das Burggrafenhaus wurde zunächst zum kurfürstlichen Schosshof (Sitz der kurfürstlichen Finanzverwaltung des Amtes Meißen) mit einem „Schösser“ an der Spitze umgebaut. Der Schosshof, welcher auch als „Schösserei“ bezeichnet wurde, musste noch mehrfach den Bedingungen entsprechend umgebaut werden. Eine Beschreibung von 1676 berichtet, dass die alte Burggrafenburg bereits bis auf einen alten Giebel zerstört sei.[1] Später wurde das Gebäude der Sitz des Kreisamtes. Ab 1840 wurde das Areal von der Porzellanmanufaktur Meißen genutzt. Zuletzt war dort die Wohnung des Dompredigers.

Am Ende des Jahres 1879 wurde die ehemalige Schösserei abgebrochen, um Baufreiheit für die geplante Gaststätte Burgkeller zu schaffen.[2]

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft: Meißen (Burgberg), C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1919.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5

Einzelnachweise

  1. Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft: Meißen (Burgberg), C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1919, S. 451 bis 458.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 49.