Brandnacht bei Teichert in Cölln (1894)

Die Sächsische Ofenfabrik (vormals Ernst Teichert).

In der Nacht zum 18. Februar 1894 um 1 Uhr brach in der an der Dresdner Straße gelegenen Sächsischen Ofenfabrik (vormals Ernst Teichert) ein Großfeuer aus. Der Brand war in der Nähe eines bereits Tage vorher abgebrannten Brennofens im rechten Flügel des an der Elbe liegenden Fabrikgebäude ausgebrochen. Die freiwillige Feuerwehr in Cölln wurde alarmiert.

Brandbekämpfung

Die Cöllner Feuerwehr war demnach bald am Brandort erschienen, zudem kam die Gemeindespritze aus Spaar zum Einsatz. Auch die Freiwillige Feuerwehr Meißen eilte mit der Landspritze nebst Bedienungsmannschaft zum Einsatzort zur Hilfe.

Zunächst galt es den Brandherd zu lokalisieren und eine Ausweitung des Feuers in den Mittelbau des großen Gebäudes zu verhindern. Von der Elbe aus waren vier und vom Hofe der Fabrik eine Leitung hergestellt, sodass zum Schutz des Mittelbaues fünf Wasserstrahlen zur Verfügung standen. Die vorherrschende große Kälte behinderte allerdings die Löscharbeiten, weil die Schläuche einfroren. Daher ersuchte man die gesamte Meißner Feuerwehr um Unterstützung, welche auch bald eintraf. Gemeinsam mit der Meißner Feuerwehr war der Brand schnell unter Kontrolle gebracht. Nach 5 Uhr konnte dann die Meißner Feuerwehr wieder abrücken, während die Cöllner Mannschaften noch bis früh 7 Uhr tätig waren.

Eine Abteilung blieb dann noch bis 11 Uhr am Brandort, da durch die Hitze an einzelnen Brandstellen das Feuer immer wieder aufflammte. Zum Glück waren die Löscharbeiten in der Hauptsache beendet, als plötzlich auf Grund der herrschenden Kälte eine Spritze nach der anderen ihren Dienst versagte und nur eine Dampfspritze in Betrieb gehalten werden konnte.

Schadensbilanz

In den vom Feuer betroffenen Gebäudeteil waren bisher bis zu 26 Töpfer beschäftigt. Die von den Arbeitern in den letzten zwei bis drei Wochen gefertigten Ofenteile waren alle vernichtet worden. In den vom Feuer verschont gebliebenen Gebäudeteilen war durch das Löschwasser großer Schaden an der gelagerten Ware entstanden. Zahlreiche auf dem Boden untergebrachten Formen und Modelle waren dem Feuer zum Opfer gefallen. Die sich noch in den Brennöfen befundene Ware war allerdings unversehrt geblieben.

Der entstandene Schaden war glücklicherweise durch eine Versicherung voll gedeckt gewesen. Die Arbeit konnte kurze Zeit nach dem Brande wieder weitergehen. Die Arbeiter, deren Arbeitsstätten vernichtet worden sind, wurden zunächst in anderen Gebäudeteilen beschäftigt.[1]

Literatur

  • Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe.

Einzelnachweise

  1. Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe, Jahrgang 1894, S. 62 und 63, nach einem Bericht vom Meißner Tageblatt.