Wer das Privileg bekam in Meißen geboren zu werden, dem wird die Liebe zur Stadt mit Dom und Albrechtsburg, der wundervollen Altstadt nebst Frauenkirche und Porzellanglockenspiel, praktisch mit in die Wiege gelegt. Ein sehr ausgefallenes Geschenk fürwahr.

Ich, ein Triebischtaler, geboren im Jahre 1961 auf dem Ratsweinberg, habe die vielen Stimmen der Stadt von Anfang an hören können. Da waren die gewaltigen Rufe der Glocken vom Dom, begleitet vom Geläut der Frauenkirche und da gab es auch die zarten Porzellanstimmen, welche mich am Abend in den kindlichen Schlaf schickten.

Da war der Lärm auf den Straßen und den engen Gassen der Altstadt, der tagsüber bis nach Cölln hinauf auf den Ratsweinberg drang. Doch da gab es auch eine unbeschreiblich schöne Stille am Abend, wenn sich die Elbe majestätisch und ohne Laut ihren Weg durch die Brücken bahnte. Meine Heimatstadt Meißen atmet stets laut und leise.

Ich bin im Triebischtal, ganz in der Nähe der Jutespinnerei aufgewachsen, habe die Triebischtalschule besucht, auf dem Juteplan Fußball gespielt und später eine Lehre auf dem Hahnemannsplatz absolviert. Als Mitarbeiter des Handels führten mich meine beruflichen Wege oft durch die Stadt Meißen, Lommatzsch, Weinböhla, Coswig und Nossen. Im Jahre 1984 ging ich nach Berlin, blieb dem Handel aber zunächst treu. Später machte ich mich selbständig. Geschichte und Numismatik stehen dabei noch immer im Vordergrund.

Die Stadt Meißen, und wenn es auch nur der Spaziergang am Abend war, hat mir in der Ferne stets gefehlt, denn meine Liebe zur Stadt und dem Triebischtal blieb, mehr noch, sie wurde noch intensiver. Ich musste feststellen, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn man seine Heimatstadt zwar sehr gut kennt, aber nun die unterschiedlichsten Dinge auch mit den Augen eines Besuchers erleben darf. Heute lebe ich im Land Brandenburg, unweit von Berlin und nutze nach Möglichkeit jeden freien Tag um meine Heimatstadt zu besuchen.

Die Plattform „Stadtwiki Meißen“ ist eine moderne Möglichkeit, ein informatives Online-Stadtlexikon entstehen zu lassen. Darum bin ich hier dabei.

Numismatikus vom Triebischtaler