Bau der städtischen Wasserleitung (1890)

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Schloss Siebeneichen.

Mit dem Bau einer städtischen Wasserleitung war im Jahre 1890 der Ingenieur Pfeffer aus Halle beauftragt worden. In Siebeneichen wurde der Ingenieur nach mehreren Probebohrungen nach wasserreichen Schichten bei einer Tiefe von bis zu 20 m fündig.

Geschichte

Planung und Anfänge

Das dort gefundene Wasser war demnach für „Trink- und Nutzungszwecke“ brauchbar und man baute einen Versuchsbrunnen von 12 m Tiefe. Aus dem Brunnen wurden unter der Anwendung einer „Locomobile“ (Dampfpumpe) 28 Tage lang Tag und Nacht pro Minute mindestens 1200 Liter Wasser gehoben. Die eingesetzte Dampfmaschine förderte allerding während der Pumpversuche bis zu 2400 Liter Wasser.[1]

Im Jahre 1891 gab es dann einen entsprechenden Stadtratsbeschluss die Wasserleitung nach den Plänen der Ingenieurs Pfeffer aus Halle umzusetzen. Demnach soll das Wasser der zu Siebeneichen gehörigen Wiese an der Elbe entnommen und dann durch Maschinen, deren Gebäude auf der städtischen Ziegelwiese zu bauen sind, in zwei Strängen auf den Plossen getrieben werden. Von da soll das Wasser in zwei Strängen, einer über Lercha, der andere unter der Plossenstraße, nach der Stadt geführt werden. Die vom Besitzer Siebeneichens für die Abgabe des Wassers beanspruchte Rente von jährlich 1500 Mark wurde genehmigt. Die Bauleitung wurde dem Ingenieur Pfeffer übertragen und die Kosten zum Bau der Wasserleitung waren auf 550 000 Mark veranschlagt worden.

Insgesamt sollten fünf Brunnen auf der Siebeneichener Wiese oberhalb des Forsthauses entstehen und miteinander verbunden sein. Zwei Gasmotore von je 50 Pferdestärken sollten täglich 4000 Kubikmeter Wasser in den Hochbehälter mit 1500 Kubikmeter Inhalt pumpen. Um Betriebsstörungen zu vermeiden sollte ein Zirkulationssystem zur Anwendung kommen. Den Straßenleitungen sollten demnach von beiden Seiten das Wasser zugeführt werden. Damit war es möglich kurze Strecken ohne Störung abzusperren. Der hohe Wasserdruck sollte außerdem gewährleisten, dass sogar höher gelegene Stellen der Stadt, wie zum Beispiel der Domplatz, mit Wasser versorgt werden konnte. Weiterhin hatte man angemerkt, dass die Wasserleitung für Meißen, gerade bei einem zukünftigen Hochwasser, ein Segen sein wird. Gerade bei überfluteten Straßen und Plätzen, war bisher die Beschaffung mit frischen Trinkwasser stets eine große Schwierigkeit gewesen, wenn die Brunnen und Senkgruben der Stadt unter Wasser standen.[2]

Inbetriebnahme der modernen Wasserleitung

Mit der Inbetriebnahme des Wasserwerkes in Siebeneichen am 19. Juni 1893 wurden auch die Hausanschlüsse aufgedreht. Damit hatte die Stadt Meißen eine moderne Wasserversorgung bekommen. In einem Artikel der „Sächsischen Feuerwehr-Zeitung“ wird über eine Feuerwehrübung am 5. September 1893 an der Nikolaischule am Neumarkt berichtet, wie zuerst das benötigte Löschwasser aus der Triebisch und danach aus einem städtischen Hydranten entnommen wurde. Zitat:

Darauf fand eine Angriffsübung an der Nikolaischule statt, wo zum Vergleich mit den jetzigen Wasserverhältnissen zunächst ein durch ein Spritzenwerk getriebener Strahl von der Schiebeleiter aus in die Höhe stieg. Das Wasser wurde der betreffenden Spritze mittels 2 Leitungen von einem aus der Triebisch aufgestellten Zubringer zugeführt. All diese beschwerliche und zeitraubende Arbeit fällt nun weg, ein Druck und das Wasser rauscht ununterbrochen durch den am Hydrant angeschlossenen Schlauch dem Rohr entsteigend.“[3]

Die bisher in der Stadt vorhandenen Pumpbrunnen konnten damit nach und nach außer Gebrauch genommen werden.[4]

Literatur

  • Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5

Einzelnachweise

  1. Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe, Jahrgang 1890 S. 405.
  2. Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe, Jahrgang 1891 S. 301 und 388.
  3. Sächsische Feuerwehr-Zeitung, Verlag H. Simon in Cölln-Elbe, Jahrgang 1893 S. 294.
  4. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 357 bis 359.