Bahnhof Meißen Triebischtal

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Der Bahnhof Meißen Triebischtal um 1920.
Der Bahnhof Meißen Triebischtal 2020.

Der Bahnhof Meißen Triebischtal besaß einst ein eigenes Empfangsgebäude, welches heute nicht mehr von der Bahn genutzt wird. Das ehemalige Bahnhofsgebäude liegt etwas oberhalb der Hirschbergstraße.

Geschichte

Die Stadt Meißen hatte sich bereits 1868 um einen eigenen Bahnhof im Triebischtal zur Eröffnung der Strecke Dresden-Meißen-Döbeln-Leipzig bemüht. Es blieb jedoch vorerst beim „Bahnhof Meißen“ in Cölln. Erst am 15. Mai 1879 kommt es zur Eröffnung der Personen-Haltestelle Meißen Triebischtal. Die Haltestelle bestand damals aus einem Stationshaus, einem langen Bahnsteig und einem beheizbaren Wartezimmer.

Eine Haltestelle für den Güterverkehr, die von einigen Industriebetrieben genutzt wurde, war ebenfalls schon eingerichtet. Durch das Verlegen der Triebisch konnte das Areal der Haltestelle Meißen Triebischtal im Jahre 1897 bedeutend erweitert werden.

Zusätzlich gab es ab dem 16. August 1897 noch eine „Güterbrücke“ die von der Talstraße über die Triebisch zum Güterbahnhof führte. Am 1. Mai 1898 konnte der Güterbahnhof nach seiner Erweiterung für den allgemeinen Güterverkehr eröffnet werden. Im Mai 1900 konnte die Verbindungsbrücke zum Betriebsbahnhof der Meißner Güterstraßenbahn an der Jaspisstraße übergeben werden. Das zweite Gleis zwischen Meißen Triebischtal und Miltitz konnte ebenfalls im Jahre 1900 in Betrieb genommen werden. Am 1. Juni 1900 wurde die Haltestelle Meißen Triebischtal schließlich zum „Bahnhof“ erhoben. Es folgte am 28. März 1928 die Eröffnung des zweigleisigen Betriebes zwischen den Bahnhöfen Meißen und Meißen Triebischtal. Das zweite Gleis wurde allerdings nach 1945 wieder demontiert. Jahrelang war der Bahnhof danach auch die Endhaltestelle der S-Bahn (S1) nach Schöna über Dresden Hauptbahnhof. Noch immer verkehrt heute die S1, jedoch wird nur noch ein Bahnsteig genutzt. Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude Meißen Triebischtal ist verwaist.

Einrichtungen im Bahnhof Meißen Triebischtal

Der Bahnhof hatte einen Fahrkartenverkauf an zwei Schaltern. Später zusätzlich auch einen Verkauf von Fahrkarten über Automaten. Im Obergeschoss gab es ursprünglich eine kleine Dienstwohnung für den Stationsvorsteher. Bis in die 1960er Jahre gab es im Wartesaal noch einen Mitropa-Kiosk mit Speisen und Getränken. In der Wartehalle standen mehrere Holzbänke. Außerdem gab es einen öffentlichen Fernsprecher (Telefon), eine Gepäckaufbewahrung sowie öffentliche Toiletten. Anfang der 1970er Jahre wurde ein zweiter Bahnsteig in Betrieb genommen, welcher meist für die Personen- und Eilzüge nach Leipzig genutzt wurde.[1]

Schmalspurbahn

Am südöstlichen Ende vom Hausbahnsteig war bis 1966 ein Stumpfgleis der Schmalspurbahn vorhanden. Obwohl der ursprüngliche Endpunkt der Bahnhof Jaspisstraße war, wurden trotzdem die Personenzüge der Schmalspurbahn von dort zum Bahnhof Meißen Triebischtal gedrückt. So war ein Umsteigen zwischen Regelspur- und Schmalspurverkehr möglich. Der Schmalspurbahnbetrieb nach Wilsdruff bzw. nach Lommatzsch wurde 1966 eingestellt.

Güterbahnhof Meißen Triebischtal

Im Jahre 1963 wurde der Güterbahnhof Meißen Triebischtal zum Knotenpunkt für den Kohleumschlag im Kreis Meißen. Es gab auf dem Gelände mehrere Hochbunker für Kohle sowie einen Portalkran. Es wurden dort im Jahr bis zu 200 000 Tonnen Kohle umgeschlagen, was zu erheblicher Staubbelästigung der Wohnungen im Umfeld führte. Zudem wurde auf dem Kohleplatz in Schichten gearbeitet, was wiederum auch zu Lärmbelästigungen führte. Im Jahre 1972 wurde an der Bunkeranlage eine Bedampfungseinrichtung zur Niederschlagung des Kohlestaubes in Betrieb genommen, welche allerding kaum Hilfe brachte. Noch immer waren, gerade in den Sommermonaten, große dunkle Kohlenstaubwolken über dem Umschlagplatz zu sehen, welche dann langsam durch das Triebischtal zogen. Der Kohleumschlag auf dem Güterbahnhof Meißen Triebischtal wurde dann endlich 1991 eingestellt.[2] Auf einem großen Teil vom ehemaligen Kohleumschlagsplatz befindet sich heute der Bürgerpark Triebischtal.

Kritik

Der Bahnhof Meißen Triebischtal ist heute ein leerstehendes Gebäude und wurde vom Bahngelände abgezäunt. Nach jahrelanger Nutzung als Kleiderkammer durch eine christliche Freikirche mit ausgeprägter sozialer Tätigkeit, verfällt die Gebäudeanlage immer mehr. Das ehemalige Empfangsgebäude steht unter der Nummer „09306618“ auf der Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen. Demnach ist es das letzte bauliche und bauzeitliche Zeugnis des einst bedeutenden Bahnhofs Meißen Triebischtal. Es ist zudem von baugeschichtlicher und verkehrsgeschichtlicher Bedeutung.

Literatur

  • Georg Kerber: Die Gebäude eines Bahnhofs, in der Modelleisenbahner, Nr. Juli 1994, Transpress-Verlag Berlin.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Georg Kerber: Die Gebäude eines Bahnhofs, in der Modelleisenbahner, Nr. Juli 1994, Transpress-Verlag Berlin, S. 48 bis 51.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 30, 293 und 294.