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Kunstpostkarte mit einer Grafik von Arthur Barth von 1912.
Grafik von Arthur Barth.
Elbufer von Dresden um 1920.

Arthur Barth, eigentlich Arthur Julius Barth (* 22. November 1878 in Meißen; † 17. Juli 1926 in Rehbrücke) war ein Maler und Graphiker. Er gehörte mit zum Kreis der Manufakturisten der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen. A. Barth hatte bereits ab 1893 privat Zeichenunterricht an der Königlichen Kunstgewerbeschule Dresden erhalten. Seine schaffensreiche Tätigkeit begann jedoch 1896 mit der Aufnahme in die Zeichenschule der Porzellanmanufaktur Meißen. Die wichtigsten Wirkungsbereiche Barths wurden Darstellungen der Elbelandschaft um Meißen und Dresden sowie des Havel-Nuthe-Gebietes um Potsdam und Bergholz-Rehbrücke.

Leben und Werk

Arthur Julius Barth wurde am 22. November 1878 in Meißen als Kind des Kaufmanns Julius Arno Barth und der Henriette Agnes Barth, geb. Schneider geboren. Die kaufmännische Tätigkeit des Vaters brachte regelmäßig einen Ortswechsel der Familie mit sich. Seine schulische Ausbildung erfolgte daher an der Mittleren Bürgerschule zu Meißen, der 1. Bezirksschule in Dresden sowie der Mittleren Bürgerschule Zwickau. Seine Kindheit verbrachte er aber auch in Strehla nördlich von Riesa. Später wird er verschiedene Motive aus dieser Gegend wie „Eiche in Elbwiese bei Strehla“ oder „Schloß Hirschstein“ erneut in seiner Kunst aufgreifen. Ab 1896 beginnt er in die Zeichenschule der Porzellanmanufaktur Meißen die Ausbildung in traditioneller Landschafts- und Blumenmalerei. Besonders beeindruckt ist Barth dabei vom einstigen Wirken Ludwig Richters an der Meißner Kunstschule als Lehrer (1828-1835). Barth verehrt den Künstler Ludwig Richter und die Stadt Meißen zeitlebens.

An der Manufaktur ist Barth aber auch mit Entwürfen und der Ausführung zeitgemäßer Porzellandekorationen wie zum Beispiel die 21 Fliesenbilder für die Wartesäle des Dresdener Hauptbahnhofs beschäftigt und erhält erste Anerkennungen. Der damalige Malereivorsteher Philipp Georg Ludwig Sturm hatte es Arthur Barth ermöglicht an den scharffeuerblauen Unterglasurmalereien aktiv mitzuwirken. Leider gingen die Wandbilder infolge der verheerenden Luftangriffe 1945 verloren.[1] Für eine Darstellung der Meißner Frauenkirche im Zusammenhang mit einer Ausschreibung für Künstlerpostkarten erhält Arthur Barth 1897 einen Preis erster Ordnung.

1899 beginnt er ein Studium an der Königlichen Kunstakademie in Dresden. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten wird Barth hier, vorbei an der Unter- und Mittelklasse, sofort in den Malsaal des Bildnis- und Genremalers Prof. Leon Pohle aufgenommen. Arthur Barth geht an Ostern 1901, erfolgreich mit einem Ehrenzeugnis mit Preis, von der Kunstakademie ab.

Ein erneutes Studium an der Königlichen Kunstakademie Dresden beginnt er ab September 1903 in der Klasse des Malers Carl Bantzer. Das Studium führte ihn im Sommer 1904 zu Studien in die Malerkolonie nach Willingshausen (Hessen). Zum Wintersemesters 1904/05 lässt sich Barth für die Ornamentschule von Professor Otto Gussmann einschreiben, die er bis zum Ende des Sommersemesters 1906 besucht. An Stelle der großen goldenen Medaille erhält Arthur Julius Barth 1906 für seine Leistungen einen Geldpreis.[2] Gleichzeitig arbeitet er aber auch parallel an der Porzellanmanufaktur in Meißen. Um dort in die von Theodor Grust eingerichtete Scharffeuerabteilung als Figuren- und Landschaftsmaler eintreten zu können, hatte er sich für das Wintersemester 1906/07 an der Kunstakademie extra beurlauben lassen. In dieser Zeit schuf er an der Porzellanmanufaktur Meißen zahlreiche Formen und Geschirrdekorationen. Die sogenannten „Städteteller“ entstanden nach 1908 mit Ansichten von Meißen, Dresden, Moritzburg, Freiberg, Pillnitz, Bautzen, Chemnitz, Plauen i.V. und Zwickau. Besonders hervorzuheben ist dabei ein Schmuck-Teller zur Erinnerung an die Glockenweihe am 27. Oktober 1908 in den wieder aufgebauten Westtürmen des Meißner Domes, denn Arthur Barth schuf auch dafür das Muster.

Im Jahre 1911 erhält Arthur Julius Barth ein eigenes Atelier in der Meißner Porzellanmanufaktur. Am 30. Juni 1914 kündigt er dort jedoch seine Tätigkeit um nun als freier Künstler in Rehbrücke bei Potsdam zu arbeiten. Zuvor hatte Barth am 11. Juni 1910 in Berlin-Zehlendorf die Kaufmannstochter Anna Marie Barth, geb. Wilckens geheiratet. In dieser Zeit konnte die Familie Barth bereits ein Haus in der Villenkolonie Rehbrücke bei Potsdam in der Bergstraße Nr. 1 beziehen. Im Haus wurde für die ausgebildete Pianistin Marie Barth sogar ein Musikzimmer eingerichtet. Arthur Barth hatte im Obergeschoss sein Atelier.

Die bereits 1894 entstandene Freundschaft mit dem Landschaftsmaler Franz Huth, der sich in Weimar niedergelassen hatte, führte ihm zu gemeinsamen Studienreisen durch Thüringen. Durch Huth wurde Barth dann auch an die Interieurmalerei herangeführt. Franz Huth war es auch, der Marie Barth und die Kinder nach dem frühen Tod Barths unterstützte. Arthur Julius Barth verstarb am 17. Juli 1926 im Alter von nur 48 Jahren an einer Lebensmittelvergiftung. Er wurde am 19. Juli 1926 auf dem Friedhof in Bergholz beigesetzt.[3]

Werke

Arthur Barth schuf eine Vielzahl kalligraphisch anmutender Entwürfe, die sich im Archiv der Porzellanmanufaktur Meißen erhalten haben. Porzellan und Entwürfe befinden sich zudem im Museum der staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, im Kunstgewerbemuseum Berlin und im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. Grafiken, Radierungen und Gemälde befinden sich im Meißner Stadtmuseum und im Stadtarchiv von Meißen. Weitere Exponate befinden sich ebenfalls im Kupferstichkabinett in Dresden, sowie den Staatlichen Kunstsammlungen von Dresden (SKD).

Nach 1914 ediert der Verlag Ernst Arnold eine Folge von Radierungen Barths unter dem Titel „Dresden“, dessen zweiter Teil 1919 erscheint. Weitere Mappenwerke - Potsdam, Alt- Meißen, Weimar, Märkische Ansichten, zwei Elfen-Mappen, Ludwig-Richter Mappe, werden ab 1919 durch den Verlag der Truhe, Meißen herausgegeben. Es gibt Serien von Ansichtskarten mit Grafiken von A. Barth, welche von verschiedenen Verlagen gedruckt und vertrieben worden sind, zum Beispiel von Meissner & Buch, Leipzig. Die Lithographische Anstalt „Steinmetz & Bornemann“, Inhaber Hermann Max Grießbach, aus Meißen, Schloßberg Nr. 12, gab zudem eine ganze Ansichtskarten-Serie mit Werken von Arthur Barth heraus.

Ausstellungen (Auszug)

Auf folgenden Ausstellungen war Arthur Barth mit seinen Werken vertreten:

  • 1908 München, Glaspalast
  • 1908 Große Deutsche Kunst-Ausstellung in Berlin
  • 1909 Große Deutsche Kunst-Ausstellung in Wien
  • 1912 Große Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungspalast Dresden
  • 1916 Große Berliner Kunstausstellung
  • 1921 Potsdamer Kunstsommer im Schloss Sanssouci
  • 1926 Gedächtnisausstellung im Meißner Kunstverein, Meißen
  • 1927 H. Sagert & Co., Gedächtnis-Ausstellung in Berlin
  • 1929 Ausstellung „Meißner Kunst aus vier Jahrhunderten“ zur Meißner Jahrtausendfeier
  • 1934 Ausstellung „Potsdam als Künstlerstadt“ in Potsdam
  • 2001 Gedenkausstellung in Bergholz-Rehbrücke

Zudem beteiligte sich A. Barth erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben, die vom Königlichen Ministerium des Innern in Sachsen organisiert wurden. Zum Beispiel der Wettbewerb „Künstler Postkarten mit Bildern aus dem Sachsenlande“.

Literatur

  • Barth, Arthur. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 120.
  • Johannes Just: Meißener Jugendstil-Porzellan, Edition Leipzig, Leipzig 1983.
  • Barth, Julius Arthur. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, (AKL). Band 7, Saur, München, 1993, ISBN 3-598-22747-7, S. 223.
  • Rede zur Gedenkausstellung in Bergholz-Rehbrücke vom 17. Juli 2001 von Siegfried Jahn.
  • Uwe Beyer: Wandbilder – Bildwände. Künstlerische Wandgestaltung in Meissner Porzellan, in Meissener Manuskripte XVII, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, 2003.
  • Verschiedene Autoren: Manufakturisten als Bürger der Stadt Meißen, Stadtmuseum Meißen, 2011.

Einzelnachweise

  1. Uwe Beyer: Wandbilder – Bildwände. Künstlerische Wandgestaltung in Meissner Porzellan, in Meissener Manuskripte XVII, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, 2003, S. 26.
  2. Vergleiche dazu auch Rede zur Gedenkausstellung in Bergholz-Rehbrücke vom 17. Juli 2001 von Siegfried Jahn.
  3. Vergleiche dazu auch Rede zur Gedenkausstellung in Bergholz-Rehbrücke vom 17. Juli 2001 von Siegfried Jahn.