Altstadtbrücke
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Die Altstadtbrücke gehört heute mit zu den drei Brücken der Stadt Meißen, welche über den Fluss Elbe führen. Zudem gibt es noch die Elbtalbrücke und die Eisenbahnbrücke im Stadtgebiet. Den Namen „Altstadtbrücke“ bekam die Straßenbrücke anlässlich der Verkehrsfreigabe am 24. Juli 2000. Die heutige Brücke ist außer den Pfeilern ein Neubau von 1999/2000. Die Altstadtbrücke verbindet die beiden Stadtteile Altstadt und Cölln.
Geschichte
Eine erste Elbbrücke wird bereits im Jahre 1291 urkundlich erwähnt. Es wird vermutet, dass diese Brücke schon um 1192 errichtet worden ist. Die Vermutungen gehen dabei auf die Einnahmen vom Brückenzoll zurück, da es bereits um 983 entsprechende bischöfliche Zolleinnahmen gab. Die Brücke über die Elbe stellte schon immer die Verlängerung des unteren Abschnitts der zur Bürgerstadt gehörenden Elbstraße dar. Im Jahre 1475 gab es auf der Elbbrücke sogar eine Brückenkapelle, welche durch Margarete Nitzsche gestiftet wurde.[1] Durch das sogenannte Brückentor gelangte man in die Altstadt. Die Stadtmauer verlief einst bis zum Antritt zur Brücke und öffnete sich dort in dem gewaltigen Brückentor.[2] Die Geschichte der Meißner Elbbrücke ist dabei immer eng mit der Geschichte der Elbhochfluten und der Kriege verbunden.
Elbehochfluten und Unwetter
Die Elbbrücke wurde in den Jahren 1342, 1404, 1413/14, 1432, 1442, 1443, 1501, 1558, 1565 und 1799 durch Hochwasser schwer beschädigt. In den Jahren 1573 und 1665 wurde die Brücke durch einen Sturm schwer beschädigt. Die Beschädigungen betrafen dabei meistens gleich mehrere Joche der Brücke, sodass die Brücke nicht mehr nutzbar war. In dieser Zeit gab es zwischen Dresden und Torgau nur noch die Brücke in Meißen, welche über die Elbe führte. Das alles war in Kriegszeiten eine enorme Belastung für die Stadt, da es durch Truppendurchzüge, zu notwendigen Einquartierungen und immer wieder zu weiteren Zerstörungen kam.
Zerstörungen durch Kriegseinwirkung
Durch Kriegseinwirkungen kam es ebenfalls oft zur Zerstörung der Elbbrücke. Die Brücke wurde dabei meistens abgebrannt oder sie wurde gesprengt. Der Wiederaufbau war dann immer mit erheblichen Kosten, welche die Stadt zu tragen hatte, verbunden. Aber auch die Meißner Einwohner spürten die Kosten des Wiederaufbaues und sie hatten finanzielle Opfer zu erbringen. Der Wiederaufbau wurde dann meist so gestaltet, dass die neu erbaute Brückenkonstruktion der jeweiligen zeitgemäßen Anforderung angepasst war. So wurden damals mit Ausnahme der zwei rechtselbischen Joche zwischen 1565 und 1784 die hölzernen Brückenjoche durch Steinbögen ersetzt.
Im „Schmalkaldischen Krieg ließ der ernestinische Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige (1503-1554) die Elbbrücke am 21. April 1547 abbrennen. Der Wiederaufbau konnte erst im Jahre 1557 mit kürfürstlicher, finanzieller Hilfe vollendet werden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Brücke 1632 zerstört und bis 1664 wieder aufgebaut. Am 28. August 1757 wurde die Brücke wegen vermeintlich anrückenden Truppen aus Österreich gegen Mittag von den Preußischen Truppen abgebrannt. Beim gelegten Feuer wurden auch 9 Häuser in der Gemeinde Vorbrücke sowie 17 Häuser in Niederfähre mit abgebrannt. Am 12. März 1813 wurde die Brücke durch die Franzosen zerstört. Die im Jahre 1816 wiederaufgebaute Elbbrücke wurde nun in die Unterhaltungspflicht des Staates übernommen. Vorher hatte die Stadt Meißen sämtliche Kosten selbst zu tragen.
Im sogenannten „Deutschen Krieg“ gegen Preußen wurde die Brücke erneut zerstört. Ohne eine Vorankündigung hatten sächsische Pioniere einen Pfeiler der Brücke gesprengt, wodurch die beiden hölzernen Joche zerstört wurden. Beim Wiederaufbau 1867 ersetzte man die beiden hölzernen Joche nun durch eine Stahlkonstruktion. Die Stahlkonstruktion wurde im Jacobiwerk im Triebischtal hergestellt. Allerdings war die Stahlkonstruktion recht schmal bemessen und es wurde für die Fußgänger sogar ein „Richtungsverkehr“ angewiesen.
Brückenzoll
Zum Erhalt der Brücke über die Elbe wurde schon seit jeher Brückenzoll erhoben. Allerdings waren davon einige Personengruppen befreit. Das betraf beispielsweise die Angehörigen der Porzellanmanufaktur Meißen, aber auch die Einwohner von Cölln. Am 31. Dezember 1885 waren alle fiskalischen Chaussee- und Brückenschlagbäume im Königreich Sachsen gefallen und somit entfiel auch der Brückenzoll in Meißen. Die letzte Elbbrückenzoll-Einnahme über drei Pfennige musste ein Mann aus Steinbach beim Passieren der Brücke für einen Schiebebock mit Besen bezahlen.[3]
Brückenneubau 1933/34
Anstelle der historischen Steinbogenbrücke wurde in den Jahren 1933 und 1934 eine moderne Brücke mit neuen Pfeilern und einer Stahlkonstruktion als Überbau errichtet. Der Bau wurde dabei in der Bahnhofstraße, zwecks verkehrsgerechter Anbindung, um einige Meter stromaufwärts versetzt. Am 3. April 1933 begannen die Bauarbeiten. Die neue Brücke konnte bereits am 5. Juni 1934 halbseitig und am 29. Oktober 1934 vollständig den Straßenverkehr übergeben werden. Am 5. Juni 1934 gab es noch eine „Abschiedsfeier“ der „Alte-Brücken-Gemeinde“ auf der alten Steinbogenbrücke und am folgenden Tag begann der Abriss.
Die heutige Altstadtbrücke hatte von alters her keinen besonderen Namen bekommen. Im Stadtplan von 1934 taucht der Name „Adolf-Hitler-Brücke“ auf. Über einen Akt der Namensgebung ist jedoch nichts bekannt. Dagegen wurde in den Meißner Adressbüchern der Jahre 1934, 1935, 1937 und 1939 die Brücke als „Elbbrücke“ und im Stadtplan von 1939 als „Straßen-Brücke“ bezeichnet. Am 26. April 1945 wurde ein Teil der Brücke durch die deutsche Wehrmacht gesprengt. Dabei wurden auch Häuser in der Elbstraße und auch die Franziskanerkirche massiv beschädigt. Am 15. Mai 1945 war die Brücke durch sowjetische Pioniere wieder passierbar gemacht und ab 24. Oktober 1945 wieder aufgebaut worden.
Nach 1945
Freigegeben wurde dann die gesamte Brücke am 3. Februar 1946. Die Meißner Elbbrücke war damals die erste nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellte Großbrücke in Deutschland. Vom Bildhauer Heinrich Thein wurde zunächst das granitfarben angestrichene Modell eine Brückendenkmals auf der Altstadtseite aufgestellt. Das Modell sollte später noch in Stein ausgeführt werden, was allerdings unterblieb. Das aufgestellte Modell ging verloren. Aus dieser Zeit stammen auch die aus vier Werten bestehende Briefmarkenausgabe mit Motiven zum Wiederaufbau der Elbbrücke.
Am 14. November 1954 bekam die Elbbrücke den Namen „Brücke der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ verliehen. Den in Metallbuchstaben ausgeführten neuen Namen brachte man dazu an der Brücke an. Im Jahre 1992 hat man alle Buchstaben vom Brückennamen und ohne einen Beschluss der Stadtverwaltung wieder beidseitig entfernt. Am 7. Mai 1965 wurde am rechtselbischen Brückenkopf eine schmiedeeiserne Plastik von der Künstlerin Elfriede Reichel-Drechsler enthüllt. Die Plastik stellt einen Erdglobus dar, der als Symbol für den Frieden von Tauben umkreist wird.
Ab dem 22. April 1999 wurde die Brücke erneuert. Die Verkehrsfreigabe erfolgte am 24. Juli 2000. Zwischen 2005 und 2007 erfolgte an der Hochuferstraße der Bau einer Hochwasserschutzmauer sowie die Neugestaltung des linkselbischen Brückenkopfes. Weiterhin baute man eine verbindende Treppenanlage zum Elbkai. Die Fertigstellung war im September 2007 und die Freigabe erfolgte am 30. November 2007.[4]
Literatur
- Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen. C. E. Klinkicht & Sohn, Druck: Druckerei Klinkicht & Sohn, Meißen 1929 (online).
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen. C. E. Klinkicht & Sohn, Druck: Druckerei Klinkicht & Sohn, Meißen 1929, S. 58 (online).
- ↑ Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen. C. E. Klinkicht & Sohn, Druck: Druckerei Klinkicht & Sohn, Meißen 1929, S. 77 (online).
- ↑ Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen. C. E. Klinkicht & Sohn, Druck: Druckerei Klinkicht & Sohn, Meißen 1929, S. 75 und 76, 78 bis 82, 167, 194, 208, 219, 292 und 293, 308, 389, 423, 430 und 431, 434, 526, 573, 598, 650 und 651, 669 und 675. (online).
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 16 bis 18.