Albrechtsburg
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Die Albrechtsburg befindet sich auf dem Burgberg am Burghof in der Nähe vom Domplatz. Die Albrechtsburg gilt als ältester Schlossbau und gleichzeitig als bedeutendster spätgotischer Profanbau Deutschlands. Auf der Elbseite zum Elbtal hin dominiert noch das Wehrhafte einer Burg. Auf der Burghofseite allerdings erweist sich die Albrechtsburg mit ihren breiten großflächigen Vorhangbogenfenstern und den Treppentürmen als ein präsentatives Schloss.
Geschichte
Von den gemeinsam regierenden Brüdern Kurfürst Ernst (1464-1486) und Herzog Albrecht (1464-1500) wurde die Albrechtsburg für zwei getrennte Hofhaltungen gebaut. Die Arbeiten am Bau begannen 1471 nach den Plänen und unter der Leitung des sächsischen Oberlandbaumeister Arnold von Westfalen (1425-1480). Die Arbeiten zogen sich jedoch bis 1525 hin. Nach dem Tode von Arnold von Westfalen übernahm ab 1482 Konrad Pflüger und später Jacob Heilmann von Schweinfurth (1520-1525) die Bauleitung.
Die Albrechtsburg wurde jedoch niemals eine Residenz. Herzog Georg wählte seine Residenz unmittelbar nach seinem Regierungsantritt im Jahre 1500 nach Dresden.
Das Schloss
Im Zeichen der Gotik stehen vor allem die Zierformen, wie etwa die Spitzbögen, die Kreuzblumen, Fialen und die fratzenhaft gestalteten Wasserspeier am Gebäude. Die Brüstungen der Umgänge des Großen Wendelsteins und die Gesimse gehören als horizontale Fassaden-Elemente schon der Formensprache der Renaissance an. Der Baumeister Arnold von Westfalen hatte es verstanden aus den Teilen einer mittelalterlichen Burg, ein wehrhaftes und künstlerisch anspruchsvolles Schloss, auf dem räumlich beengten Burgberg zu errichten. Die Stützpfeiler des Großen Wendelsteins sind zwar sichtbar, doch wurden sie mit in den Baukörper mit einbezogen. Sie wirken dadurch nicht störend.
Wölbtechnik und Großer Wendelstein
In der Wölbtechnik hat die Albrechtsburg ebenfalls eine weitere konstruktive Besonderheit zu bieten. Hier wurden erstmals „Zellen-Gewölbe“ mit scharfen Graten und tiefen Zellen verwendet. Fast jeder Raum der Albrechtsburg ist daher im Bezug auf die Wölbtechnik individuell gestaltet. Die damals für Deutschland einzigartige neue konstruktive Lösung der Treppenkonstruktion des Großen Wendelsteins wurde dabei beeindruckend verwirklicht. Die sonst übliche massive Spindel wurde hier in drei filigrane Säulen aus Sandstein aufgelöst. Es entstand dabei ein offenes Treppenauge im Zentrum der Wendeltreppe, welches der Treppenkonstruktion eine besondere Eleganz verleiht. Der Wendelstein hat 113 Stufen und ist im Rahmen der Besichtigung zugänglich.
Die Porzellanmanufaktur in der Albrechtsburg
August der Starke (1694-1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen brachte 1710 aus Sicherheitsgründen in den Räumen der bisher fast immer ungenutzten Albrechtsburg die erste Porzellanmanufaktur Europas unter. Ein schwerer Brand im Jahre 1773 hinterliess an den Gebäuden glücklicherweise nur wenig Schaden, sodass der Baukörper nahezu stilrein die Jahrhunderte überdauerte. Die Produktion der Porzellanmanufaktur Meißen verblieb bis 1863/65 in der Albrechtsburg. Den bei der Produktion von Porzellan anfallenden Bruch hatte man hinter dem Brennhaus am Hang des Burgberges abgekippt. Der sich dabei bildende Hügel wurde von den Meißnern umgangssprachlich als „Scherbelberg“ bezeichnet.
In den Räumen der Albrechtsburg wurde noch bis 1865 das Meißner Porzellan hergestellt und erst dann erfolgte der Umzug der Manufaktur in die neuen Produktionsstätten im Triebischtal.
Umbau zum Museum
Nach dem Umzug der Porzellanmanufaktur Meißen wurden die Räume der Albrechtsburg durch den Oberlandbaumeister Hähnel bis 1870 wieder instandgesetzt. Unter seiner Leitung wurden von 1873 bis 1881 einige Räume durch 11 Maler der Dresdner Kunstakademie in der Manier der Dresdner Historienmalerei ausgestaltet und im historisierenden Stil eingerichtet. Dabei wurde die Geschichte des Hauses Wettin in 25 großformatigen Wandgemälden dargestellt. Die Wandbilder sind heute unverzichtbare Museumsstücke.
Am 4. September 1881 konnte die restaurierte Albrechtsburg als Erinnerungsstätte der wettinischen Geschichte und als Museum eröffnet werden. Gleichzeitig konnte man den 50. Jahrestag der Sächsischen Verfassung feiern. Seit dieser Zeit wird fortlaufend an der Instandhaltung der Albrechtsburg gearbeitet. Am 3. Oktober 1990 wurde im Festsaal der Albrechtsburg der Freistaat Sachsen neu begründet.[1][2]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtführer Meissen, Edition Lerchl, Meißen, 3. Auflage, ohne Jahr.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtführer Meissen, Edition Lerchl, Meißen, 3. Auflage, ohne Jahr, S. 34 bis 37.
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 13 bis 15.