Albrecht der Beherzte (Denkmal)
Das Denkmal für Albrecht den Beherzten war ein Bronzedenkmal, das im Burghof der Albrechtsburg Meißen stand. Es wurde am 8. November 1876 feierlich enthüllt und fast auf den Tag genau 75 Jahre später, am 20. November 1951, entfernt und eingeschmolzen.
Das Denkmal
Auf einem Sockel aus rotem Rochlitzer Porphyrtuff stand die 2,54 m hohe Figur aus Bronzeguss. Der Steinsockel war ebenfalls 2,54 m hoch. Der Sockel wurde vom Steinmetzmeister Schilling in Rochlitz nach einem Entwurf von Professor Hermann Nicolai aus Dresden gefertigt. Der Entwurf für die Figur stammte von Professor Hermann Hultzsch aus Dresden. Gegossen wurde sie in der Kunstgießerei C. Albert Bierling in Dresden.
Das Standbild wurde im Jahre 1936 an den Westgiebel der Albrechtsburg versetzt, um dadurch mehr Platz für die Burgfestspiele zu gewinnen. Dabei erhielt die Figur einen neuen, nun 5 m hohen Sockel.
Schleifung und Verschrottung
Das Denkmal hatte alle Metall-Sammelaktionen in den beiden Weltkriegen unbeschadet überstanden. Aufgrund seines künstlerischen Wertes und seiner gleichzeitigen politischen Unbedenklichkeit überstand das Denkmal auch die erste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Im Rahmen einer Buntmetall-Sammelaktion wurde das Standbild jedoch am 20. November 1951 mit einer an einem Fahrzeug befestigten Kette vom Sockel gezogen und zur Verschrottung nach Dresden gebracht. Die Figur brachte dabei eine Ausbeute von 1,9 Tonnen Bronze. Auch der Sockel wurde abgetragen.
Die Initiative zur Verschrottung ging von der Hauptverwaltung der Staatlichen Schlösser, Museen und Gärten, Referat Bildende Kunst aus. Die Genehmigung zur Beseitigung des Denkmals kam direkt vom Landesamt für Denkmalpflege und wurde offensichtlich rechtswidrig erteilt.[1][2] Die Schleifung des Denkmals löste heftige Proteste in der Meißner Bevölkerung aus, sodass später als weitere Begründung angeführt wurde, die Figur habe nicht der Qualität entsprochen, die man auf einem Platz wie dem vor der Albrechtsburg erwarten würde.[3]
Literatur
- Günter Naumann: Der Denkmalsturz zu Meißen, in Sächsische Heimatblätter 52 (2006).
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Der Denkmalsturz zu Meißen, in Sächsische Heimatblätter 52 (2006), ab S. 169.
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5, S. 56 und 57.
- ↑ Petra-Alexandra Buhl: Albrecht soll geehrt werden. In: Sächsische.de. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG, 18.06.2005, abgerufen am 02.08.2024.