Alberthof
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Der Alberthof war ein Hotel mit Gaststättenbetrieb und befand sich an der heutigen Neugasse Nr. 30 (ehemals Nr. 393 und später Nr. 44/45) an der Ecke zur Straße Am Steinberg. Der Gebäudekomplex wurde 1898 als Hotel- und Gaststättenbetrieb erbaut.
Geschichte
Ursprünglich befand sich an dieser Stelle in der Görnischen Vorstadt das „Stadthirtenhaus“ und daran schloss sich die Stadtweide, eine große Angerwiese in Richtung Triebischtal an. Hotel-Besitzer war im Jahre 1900 der Restaurateur Franz Korch. Das Hotel wurde ebenfalls als „Ball-Etablissement“ geführt und verfügte über einen großen Konzert-Saal mit Theaterbühne. Der Konzert-Saal befand sich um die Ecke in der Straße Am Steinberg Nr. 20. Der Saal wurde vom Besitzer auch für Feierlichkeiten sowie für Veranstaltungen an Vereine und Gesellschaften vermietet. Das gesamte Etablissement verfügte um 1900 bereits über eine Zentralheizung und hatte elektrisches Licht. Im Innenhof befand sich ein kleiner Garten. Bekannt und beliebt war der Alberthof besonders für die Tanz-Veranstaltungen an den Wochenenden, die regelmäßig stattfanden. Die Meißner Straßenbahn hatte eine Haltestelle fast direkt vor dem Hoteleingang in der Neugasse.
In den 1920er Jahren hatte der Gastwirt Paul Büttner den Alberthof als neuer Besitzer übernommen und weitergeführt. Der Alberthof wurde nun auch Veranstaltungsort für politische Veranstaltungen. Eine Protestveranstaltung mit ca. 700 Personen fand am Abend des 1. Februar 1933 im Alberthof statt, welche vom SPD-Landtagsabgeordneten Emil Mende organisiert worden war. Die Teilnehmer der Veranstaltung protestierten dabei gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten.[1] Später wurden ab 1940 auch vermehrt zivile Zwangsarbeiter (französische Zivilarbeiter) zeitweise in Gaststätten wie den Alberthof (Frauenwohnlager) untergebracht, da sich in der Nähe die Betriebe befanden, wo man nichtdeutsche Zwangsarbeiter einsetzte.[2]
Im Adressbuch der Stadt Meißen aus dem Jahre 1950 wird der Alberthof schon nicht mehr als „Hotel“ aufgeführt. Der Hotelier Paul Büttner ist aber noch als „Hausbesitzer“ genannt. Das Hotelgebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Mietshaus umgebaut und es entstanden mehrere Wohnungen. Um 1950 wohnten im Haus Neugasse Nr. 44/45 insgesamt 31 Personen bzw. Familien. Zudem wurde im Haus die Einkaufsgenossenschaft der Friseure untergebracht. Bereits am Anfang der 1970er Jahre war das ehemalige Saalgebäude „Am Steinberg“ ruinös.[3]
Literatur
- Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, ISBN 3-929706-09-5.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.