Schulfest der Fürsten- und Landesschule St. Afra

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Das Aufziehen der „Wurst“.

Das Schulfest der Fürsten- und Landesschule St. Afra zu Meißen fand jedes Jahr im Sommer statt. Es gehörte mit zu den Sitten und Gebräuchen der Schülerschaft. Die Feste an der Schule trugen dabei ein besonderes „afranisches“ Gepräge. Einige Schulfeste lassen sich durchaus weit in der langen Schulgeschichte zurückverfolgen. Sogar auf Ansichtskarten hatte man beispielsweise, das Aufziehen der „Wurst“ fotografisch festgehalten.

Das Sommerfest

Das Sommerfest (Schulfest) in der Fürstenschule wurde meist am Eröffnungstag (3. Juli 1543) der Schule veranstaltet. Gefeiert wurde demnach am 3. Juli. Ein wichtiger Fest-Bestandteil begann schon bereits einige Tage vorher mit dem Binden einer meterlangen Girlande durch die Schüler. Alles passierte dabei unter Schüler-Regie. Dazu wurde von den Afranern ein älterer Schüler zum sogenannten „Windeninspektor“ bestimmt. Ihm zur Seite standen noch einige „Adjunkten“.

Winden der Girlande

Das Winden der meterlangen Girlande aus Tannengrün sowie Pappel- und Eichenzweigen fand meist im Schulgarten (dem Zwinger) statt. Dazu waren dort Zelte aufgebaut und die Schüler erschienen zur Arbeit in lustiger Verkleidung. Das eigene Hausorchester war meist anwesend und unterstützte die Arbeit mit Musik. Für Erfrischungen sorgte dabei die „Oberin“ der Schule. Die harte Arbeit des „Windens“ unterbrach man ab und zu für einige Aufführungen auf der großen „Spielwiese“. In der Nacht vor dem Fest hielten in einem Zelt einige Oberprimaner eine romantische Nachtwache.

Zum Winden der Girlande kamen oft schon einige Schülereltern zur Hilfe. Alles wurde vom Windeninspektor nebst den Adjunkten überwacht. Traditionell wurden dabei die Zweige zusammengelegt und von dicken Seilen fest zusammengehalten. Oft wurden dicke Äste verwendet, welches die Arbeit nicht einfach machte. Zum Schluss lag auf der Wiese eine meterlange und vor allem zentnerschwere Girlande bereit. Die Girlande musst nun noch zweimal „gebrochen“ werden, damit man sie über der Eingangstüre des „Alumnats“ aufhängen konnte.

Aufhängen der „Wurst“

Unter Trommelwirbel wurde zunächst die Girlande (große Wurst) von den Afranern stolz herumgetragen. Jüngere Schüler durften dabei oben auf der Girlande sitzen. Am Eingangstor angekommen wurde nun die schwere Last Stück für Stück „aufgezogen“ und befestigt. Von den Fenstern zogen die Primaner und von unten halfen andere Schüler mit Stangen nach. Dabei musste die Hauswand mit Kissen vor Beschädigungen geschützt werden. Einige Schüler hatten die Aufgabe die Seile mit Wasser zu kühlen. Kommandiert wurde die schwere Arbeit durch den Windeninspektor. War die „Wurst“ dann vertäut und hing alles an der rechten Stelle, gab es ein zünftiges Abendessen im Schulgarten. Am nächsten Morgen begann das eigentliche Schulfest mit der Wanderung in das Triebischtal mit anschließender Andacht auf dem Götterfelsen.

Andacht auf dem Götterfelsen

Bereits am Morgen um 2 Uhr wurden die Schüler mit einer Trompete geweckt. Um 3 Uhr war Antreten im Hof. Geordnet wanderte man in Richtung Götterfelsen zum Morgengebet. Anschließend ging es wieder zurück zur Fürstenschule. Im kleinen Schulgarten folgte dann der sogenannte „Bummel“. Dabei traten die Afraner in einer Reihe an und legten einander die Hände auf die Schultern. Bei langsamer Tanzmusik reihten sich auch nach und nach die Eltern der Schüler ein. Es folgte ein „Actus“, bei dem in den an der Schule gelehrten Sprachen kurze Schülerreden gehalten wurden. Es folgte ein festliches Essen und ein ebenfalls festlich gestalteter Ball schloß das Schülerfest ab.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bernhard Hausen: Von Afranischen Festen. In. Der Meißner Weihnachtsmann, Fritz Pfeiffer Verlag der Truhe Meißen 1933, S. 33 bis 41.