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Die Fürstenschule St. Afra.
Brunnen auf dem Hof der Fürstenschule.
Der Wirtschaftshof der Fürstenschule um 1912.
Portal der Fürstenschule mit den beiden Standbildern um 1907.

Die Fürstenschule war eine von Herzog Moritz von Sachsen gegründete gymnasiale Bildungseinrichtung in der Stadt Meißen. Den Namen „Fürstenschule trug sie allerdings erst von April 1939 bis November 1942. Vorher hatte sie den Namen „Fürsten- und Landesschule St. Afra“. Die Schule befand sich in landesherrlicher Trägerschaft und war eine der ersten Landesschulen in Deutschland. Heute ist dort das „Sächsische Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen“ untergebracht. Die Schule ist heute ein Gymnasium für Hochbegabtenförderung im Freistaat Sachsen und befindet sich an der Straße Freiheit Nr. 13.

Geschichte

Die Fürstenschule wurde von Herzog Moritz von Sachsen am 21. Mai 1543 gegründet. Eröffnet wurde die Schule am 3. Juli 1543 in den Räumlichkeiten des in der Reformationszeit säkularisierten Augustiner-Chorherrenstifts St. Afra. An der Internatsschule wurden seit der Gründung begabte Schüler aus allen Gesellschaftsschichten unterrichtet. Waren die Eltern der Schüler mittellos wurden sie auf Staatskosten und im Sinne des evangelischen Glaubens sowie des Humanismus hier auf den Universitätsbesuch vorbereitet. Die Fürstenschule wurde noch bis 1950 mit entsprechenden Grundbesitz und Zinseinkünften ausgestattet. Verwaltet wurden die Vermögenswerte durch das Schulamt. Der Wahlspruch der Schulgründung war „CHRISTO STUDIIS“ (im christlichen Glauben der Wissenschaft dienen). Die Schüler wurden auch als Afraner bezeichnet und die abgehaltenen Schulfeste trugen ein besonderes „afranisches“ Gepräge.

Die Stubengemeinschaften der Schüler bestanden aus allen Altersstufen. Dabei legte man Wert auf Erziehung und Unterordnung. Man legte in Sachsen auch großen Wert auf eine intellektuelle geschulte Beamtenschaft. Die Beamtenschaft und nicht das Militär nahmen damals in Sachsen die geachtetste gesellschaftliche Stellung ein. Die Unterkünfte und Unterrichtsräume waren zunächst noch in den Gebäuden des Afraklosters untergebracht. Im Jahre 1554/55 hatte man südlich vom Klosterhof ein neues Schulgebäude errichtet, weitere Gebäude folgten. Der letzte Neubau kam 1716 hinzu und der ehemalige Klosterhof wurde nun als Wirtschaftshof (Ökonomiehof) genutzt. In der Zeit von 1877 bis 1879 wurde der heutige neuklassizistische Dreiflügelbau errichtet. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1876 und am 30. Juni und 1. Juli 1879 war die feierliche Einweihung.

Am 23. April 1894 erfolgte die Enthüllung der Standbilder von Kurfürst Moritz, der Begründer der Fürstenschule und vom regierenden sächsischen König Albert vor dem Gebäude. Die beiden Standbilder waren eine Spende von Afranern zum 350. Jubiläum der Fürstenschule. Beide Standbilder aus Kalkstein wurden im März 1948 entfernt.

Umbildung der Fürstenschule 1942

Am 17. November 1942 hatte man die Fürstenschule zur „Deutschen Heimschule Meißen, Gymnasium für Jungen“ umgebildet. Damit ging die humanistische Bildungstradition der Fürstenschule zu Ende. Der Wahlspruch über dem Portal der Fürstenschule „CHRISTO PATRIAE STUDIIS“ wurde entfernt. Die Schule unterstand ab jetzt einen SS-Obergruppenführer. Am 14. April 1945 wurde die Schule geschlossen und am 6. Mai 1945 von der Roten Armee besetzt.

Von 1953 bis 1991 befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Fürstenschule die „Hochschule für LPG“.

Berühmte Schüler der Fürstenschule

Berühmte Schüler der Meißner Fürstenschule waren beispielsweise die Dichter Christian Fürchtegott Gellert, und Gotthold Ephraim Lessing. Auch der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann und der Meißner Bürgermeister Carl Hugo Tzschucke besuchten die Fürstenschule. Der evangelische Theologe Joseph Friedrich Naumann und der Dichter und Belletrist Friedrich Gustav Schilling waren ebenfalls einst Schüler der Schule.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 98 und 99.